Deutsche Meisterin Amelie Dierke über 200m

Am Wochenende fanden in Rostock die Deutschen Jugendmeisterschaften der Leichtathleten statt.
Bereits am Donnerstag machte sich Amelie Dierke mit ihrer Mutter und ihrem Trainer Michael
Nowotnik auf den Weg nach Rostock, da die Meisterschaften für sie bereits am Freitag begannen.
Die 100 m standen auf dem Programm, begleitet von fast nicht erträglichen 34 Grad. Sprinter lieben
ja gerne warme Temperaturen, aber dies war doch etwas zu viel. Rostock zeigte sich zudem von
seiner stürmischen Seite, allerdings mit starken Gegenwinden.
Topzeiten waren somit nicht zu erwarten.
Um 15:45 Uhr fiel dann der erste Startschuss über die 100 m. In sechs Vorläufen gingen 45
Läuferinnen an den Start um eines der drei Halbfinals zu erreichen. Aufgrund ihrer Vorleistungen lag
sie auf Platz 13. Im zweiten Vorlauf ( 2,7 m/sek. Gegenwind ) erreichte sie zeitgleich mit der Zweiten
nach 12,29 sek. das Ziel und zog damit als Zehnte in die nächste Runde.
Um 17:55 Uhr erwischte sie dann das Halbfinale mit dem meisten Gegenwind ( 3,5 m/sek. ).
Es wurde nun knapp. 12,32 sek. als Zweite. Abwarten, was die anderen Läufe bringen.
Mit 1/100 sek. Vorsprung sicherte sie sich den achten und damit den letzten zu vergebenen
Finalplatz. Hier war der Gegenwind nun egal, da alle Finalisten die gleichen Bedingungen hatten.
Reinhard war vor dem Finale ( 19:35 Uhr ) klar, dass Amelie nicht als Achte das Finale beendet. Mit
einem vierten Platz in 12,18 sek. ( GW 2,8 ) war allerdings nicht zu rechnen.
Vor ihr waren nur drei Weltmeisterinnen aus der Deutschen 4 x 100 m – Staffel. Die Weltmeisterin im
Weitsprung lag hinter ihr.
Nach ca. 5,5 Stunden (Aufwärmen – Laufen –Aufwärmen – Laufen – Aufwärmen – Laufen) ein nicht
erwartetes Ergebnis und eine total erschöpfte Athletin. Zum Glück waren die Vorläufe über 200 m
am Samstag erst um 16:00 Uhr fällig.
Was macht man bis dahin? Ausruhen, Physio und einmal in die Ostsee.
Zum Glück gingen am Samstag die Temperaturen auf 25 Grad zurück und der Gegenwind war auch
nicht so stark. Von den 23 Starterinnen hatte Amelie die viertbeste Vorleistung (24,28 sek.)
aufzuweisen. Im ersten Halbfinallauf erwischte sie den Lauf mit dem meisten Gegenwind
(2,1 m/sek.). Sie wollte direkt ins Finale und rang die Favoritin (die bereits unter 24 Sekunden
gelaufen ist) mit 24,58 sek. zu 24,62 sek. nieder. Das Finale direkt erreicht.
Nach Abschluss aller Halbfinals stand es fest. Amelie ging mit der besten Vorlaufzeit ins Finale.
Favoritin? Haben die anderen Halbfinalsieger gepokert? Es ging im Finale ja wieder gegen die
Läuferin, die schon unter 24 Sekunden gelaufen ist. Was geht da alles durch den Kopf?
Drei Stunden nach den Halbfinals startete das Finale. Zum Glück war es nicht mehr ganz so warm und
die ersten Regentropfen kamen. Amelie sprintete (besser gesagt „flog“) durch die Kurve. Bei ca.
130m lief sie an die Favoriten heran, die nach kurzer Gegenwehr resignierte. Nun war Amelie nicht
mehr aufzuhalten und baute ihren Vorsprung aus. Mit 24,06 sek. lief sie überlegen als Erste durch
das Ziel ( diesmal sogar ohne Gegenwind ) und verwies die Konkurrenz deutlich (24,40 – 24,47 –
24,48 – 24,50 – 24,63 – 24,63 – 24,65) auf die Plätze. Es war ein spannender Lauf, zumal Sieben der
acht Finalistinnen schneller als im Vorlauf waren. Den Lauf zum nachschauen gibt es unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=tH3ih2rMp5I&app=desktop
Deutsche Meisterin 2018 – Amelie Dierke
Einen herzlichen Glückwunsch auch an den Trainer Michael Nowotnik, der Amelie seit Jahren
betreut.

Amelie hat eine tolle Erfolgsbilanz bei deutschen Meisterschaften aufzuweisen:
2016 :
Deutsche Meisterin mit der 4 x 200 m Staffel in der Halle
2. Platz über 200 m in der U 18 ( 1. Jahr )
2017 :
2. Platz über 100 m und 200 m in der U 18 ( 2. Jahr )
2018 :
4. Platz über 100 m in der U 20 ( 1. Jahr )
1. Platz über 200 m in der U 20 ( 1. Jahr )
Mit der Zeit von 24,06 sek. verbesserte Amelie den Essener Stadtrekord der Frauen deutlich.

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